Der Love-generator

Um Punkt 06:53 Uhr wird Snorrebaard plötzlich wach. Sein Herz klopft wie wild. Er hört das Blut durch seine Adern rauschen. Ein Kribbeln im Magenbereich breitet sich in seinem ganzen Körper aus…. Was ist in ihn gefahren?

Er hüpft aus seinem Bett, rast ins Badezimmer und betrachtet sich im Spiegel. Er sieht ganz normal aus, vielleicht sogar ein bisschen besser als sonst. Sein Spiegelbild schaut mit roten Backen und einem strahlenden Lächeln zurück. Na dann, vielleicht ist er heute einfach mit dem richtigen Bein aufgestanden!

Snorrebaard zieht seinen Bademantel an und geht pfeifend in die Küche. Dort sitzt Krullestaart bereits am Küchentisch. Er lächelt und schaut verträumt an die Decke. Anscheinend ist sein Freund heute auch so gut gelaunt wie er. Aber was hat er da für eine seltsame Installation aus gedrehten Röhren vor sich aufgebaut?

„Guten morgen Krullestaart!“ sagt Snorrebaard fröhlich.

Krullestaart antwortet nicht. Er klatscht entzückt in die Pfoten und macht einen tiefen Seufzer.

„Krullestaart? Hallo?“

Snorrebaard fuchtelt mit seinen beiden Hände vor Krullestaarts Gesicht herum, aber seine glasigen Augen starren unverändert durch ihn hindurch. Das ist ja komisch! Hat sein seltsames Verhalten vielleicht etwas mit dieser Installation auf dem Tisch zu tun? Snorrebaards Augen folgen dem Lauf der Röhren bis diese unter dem Tisch verschwinden, dort surrt eine Pumpe leise vor sich hin.

„Aha!“ Resolut zieht er den Stecker.

Kaum hat die Pumpe aufgehört zu brummen, kommt Krullestaart langsam wieder zu sich. „Oh, hallo… Snorrebaard… Ich habe dich gar nicht rein kommen hören!“

„Kannst du mir bitte erklären, was heute los ist?“ fragt Snorrebaard angesäuert.

„Weißt du das denn nicht? Heute ist Valentinstag!“ sagt Krullestaart, immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Und was – bitte sehr – hat diese eh… Hypnose-Maschine mit dem heutigen Valentinstag zu tun?“

„Komm, mein Lieber, rede bitte nicht so verächtlich über meine neueste Erfindung.“ Krullestaart steht auf und streichelt die spiralförmige Röhre. „Dieses Gerät ist ein Love-Generator.“

Stolz erklärt er weiter: „Du kennst doch das Phänomen des Elektro-Magnetismus? Dabei wird durch einer elektrische Spule ein magnetisches Feld erzeugt.“

Eektromagnetismus: Eine elektrische Spule erzeugt ein magnetisches Feld.

„Genau so funktioniert das mit der erotischen Anziehungskraft, dem Ero-Magnetismus.“

Snorrebaard zieht die Augenbrauen hoch. „Ero-magnetismus?“

„Dass Verliebtheit etwas mit dem Testosteronspiegel im Blut zu tun hat, ist schon lange bekannt. Ich habe jedoch entdeckt, dass die Testosteron-Teilchen im Blutkreislauf  eine ähnliche Wirkung haben, wie die Elektronen im Stromkreis: Der Blutkreislauf funktioniert als Induktionsschleife und erzeugt im Kopf und im Bauch eine Ero-magnetische Spannung. Durch die Unterschiede im Hormonhaushalt zwischen Männer und Frauen, ist die Ausrichtung ihrer ero-magnetischen Felder entgegensetzt. Das erklärt die gegenseitig Anziehungskraft,“ doziert Krullestaart. „Insbesondere in den erogenen Zonen.“

Ero-magnetismus: Die erotische Anziehungskraft zwischen Mann und Frau, erzeugt durch Testosteron im Blutkreislauf

„Und dein Love-Generator, wie funktioniert der dann genau?“, möchte Snorrebaard wissen.

„Ganz einfach,“ sagt Krullestaart. „Ich pumpe eine Testosteronhaltige Flüssigkeit durch eine spiralförmige Röhre und erzeuge so ein extrem starkes, ero-magnetisches Feld.“

Der Love-generator: Testosteron haltive Lösng wird rundgepumpt und erzeugt ein künstliches Liebesinduktionsfeld

Snorrebaard nickt. So also lässt sich seine eigene gute Laune beim Aufstehen plausibel erklären!

Langsam wird ihm die Tragweite von Krullestaarts Erfindung bewusst. Stell dir vor, …. Der Love-Generator als therapeutisches Mittel gegen Depressionen, als speziale Attraktion in Diskotheken, als Lösung von Kriegskonflikten, als Inspirationsquelle für Künstler, als … – schell steckt er den Stecker zurück in die Steckdose – … als Valentinsgeschenk für die Welt!

Die Quatschtronauten.

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