Rückenwindtunnel
Wie es sich für moderne, ökologisch bewusst lebende Mäuse gehört, erledigen die Quatschtronauten ihre Einkaufe auf dem Fahrrad. Meistens genießen sie den Fahrt durch das schöne Brandenburgische Flachland zum nächsten Dorfmarkt. Als Snorrebaard diesmal von seiner Einkaufstour zurückkehrt, ist er aber nass bis auf die Haut.
„Hast du deine Regenjacke vergessen?“, fragt ihn Krullestaart.
„Nein, ich bin nur völlig durchgeschwitzt. Warst du heute noch nicht draußen? Es windet wie verrückt! Auf dem Hinweg hatte ich den Wind in meinem Rücken, aber zurück, das war ein echter Kampf.“
„Ich verstehe. Vielleicht sollten wir uns dann doch mal ein Elektroauto bauen,“ schlägt Krullestaart vor. „Wir beziehen unsere Strom ja aus nachhaltigen Ressourcen, so ist es auch umwelttechnisch vertretbar.“
„Hmmm…. Die Energieverluste bei der Umwandlung von Windenergie in Elektrizität, beim Auf- und Entladen der Batterie und bei dem elektrischen Antrieb sind aber nicht zu vernachlässigen,“ gibt Snorrebaard zu bedenken. „Viel besser wäre es doch, sich die Windenergie direkt zu Nutze zu machen…“
Plötzlich geht Krullestaart ein Licht auf „Aber natürlich! Damals, als ich noch durch die holländische Polderlandschaft zur Schule radeln musste, hatte ich doch schon mal die Idee für einen Rückenwindtunnel…“
Er wühlt in seiner Schublade und zieht eine Skizze heraus.
„Genial“, bestätigt Snorrebaard. „Es wird höchste Zeit, dass wir den Weg zum Dorfmarkt zur Teststrecke für deine Erfindung machen!“
Nichts hilft besser gegen eine Herbstdepression als ein Rückenwindtunnel.
Die Quatschtronauten.
Vortsetzung der Story: „Road-surfing„
Das ist wirklich eine geniale Idee!
Und zusätzlich zum Rückenwind hat der Tunnel den Vorteil, dass man nicht nass wird, wenn es mal regnet.
Tolle Vorstellung, mit Rückenwind durch die Röhre geblasen zu werden.
Aber wirkt auch landschaftszerschneidend, da es für alles was nicht fliegen kann eine Barriere ist. Lässt man es unten offen, entweicht der Rückenwind, auf Stelzen ist aufwendig und teuer, Grünbrücken auch.
Aber für http://www.rad-spannerei.de/blog/2010/09/07/fehmarnbeltbrucke-mit-fahrradweg/ sowas wäre das doch cool, oder als Stadt“auto“bahn …
Daran hatten wir tatsachlich noch nicht gedacht! Vielleicht wäre ein Radweg, dessen Oberfläche sich wellenartig bewegt, damit man auf dem Fahrrad auf den Wellen reiten kann, eine Lösung? Wie machen uns schon mal an die Arbeit, eine entsprechende Weg-Mechanik und einen Wellenantrieb zu entwickeln.
Leider ist die Umsetzung des Ventilatorantriebs stümperhaft.
Die Umkehrung der Drehrichtung über Kegelräder ist unnötig. Ein direkter Antrieb ist einfacher und reibungsärmer. Die Änderung der Windrichtung erreicht man durch eine andere Flügelstellung des Windrades.
Eigentlich könnte man sich die gesamten Windrad-Anlagen komplett sparen:
Wenn man beide Tunnelenden jeweils 180° um die Kurve führt, so daß die Tunnelenden sozusagen aufeinander zu zeigen, bläst der Wind, egal in welche Richtung er weht, immer in das jeweilige Tunnelende hinein, wird da dann um die 180° Kurve geleitet. Er bläst dann gegen die Windrichtung durch den Tunnel zum anderen Ende, wo er – wieder um 180° gedreht wieder herausströmt und „von der Strömung wieder mitgerissen wird“.
Um die Energie zu erhöhen, könnte man die Tunnelenden in der Art eines Grammophontrichters ausführen, dann wird noch mehr Wind durchgedrückt.
Die Ein- und Ausstiege für die Radler müssten durch „Schleusen“ gehen, wie auch bei Euch im Bild.
Das spart jegliche Mechanik, so daß das Ganze völlig ohne Verschleiss arbeitet. Nachteil: Es geht nur, wenn der Wind entweder von der einen oder von der anderen Seite kommt. Bläst er mal quer zur Konstruktion, funktioniert’s nicht mehr.
Dafür hätte man aber dann im nächsten Schritt die „abmontierbaren Fahrradsegel“.
Vielen Dank für die Idee. Das ganze ist bestimmt weniger Störungsanfällig (Keine bewegende Teilen) Wir machen uns gleich auf der Suche nach zwei alte Grammophon Spieler und montieren die Hörner am Tünnelende!
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Hallo Urbanophilen!,
Schön, dass unsere Erfindung euch gefällt!
Es ist nicht das erste Mal, dass wir uns mit Städteplanung beschäftigt haben. In dem Beitrag zu „Dentitektur“ präsentieren wir eine revolutionäre Theorie, warum die ganze Baulücken in Berlin plötzlich gefüllt werden (nein, es sind nicht die Schwaben)…
https://quatschtronauten.wordpress.com/2009/12/05/dentitektur/
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